AGP:
AGP bedeutet “Accelerated Graphics Port” . Dies ist ein sehr schnelles Bussystem, das zur Beschleunigung von 3D Computergrafik verwendet wird. Der AGP - Steckplatz wird mit der 8-fachen Geschwindigkeit betrieben, was einen Datendurchsatz von 2.133MB/s ermöglicht. AGP, bzw. die darin befindliche Grafikkarte benutzt den Arbeitsspeicher, um seine Daten abzulegen. Diese Technik ist jedoch am Ende seiner Leistungsfähigkeit und wurde deshalb von der unten folgenden PCIe-Technik abgelöst.
PCI-Express:
PCI-Express (PCI-E oder PCIe) ist der Nachfolger von PCI und AGP und ermöglicht einen wesentlich höheren Datendurchsatz. PCIe ist eine serielle Punkt-zu-Punkt-Verbindung. PCIe ist darüber hinaus “Vollduplexfähig”, kann also gleichzeitg Daten senden und empfangen, und das in beide Richtungen gleich schnell. Die Daten werden über sogenannte “Lanes” übertragen. Eine Lane kann theoretisch 250 MB/s in beide Richtungen übertragen. Für Grafikkarten werden PCIe-Anschlüsse mit 16 Lanes benutzt (PCIe x16). Damit sind 4000MB/s (16 x 250 MB) in beide Richtungen übertragbar.Dieser Anschluss ist also wesentlich leistungsstärker als der AGP-Steckplatz und der PCI-Bus. Auf manchen Mainboards sind sogar 2 PCIe x16 Steckplätze vorhanden, die einen Betrieb von 2 Grafikkarten gleichzeitig möglich machen (Grafikkarten werden gekoppelt). Dies nennt man “SLI” und bringt vor allem für 3D-Spiele Vorteile.
SLI:
SLI bedeutet “Scalable Link Interface” , ermöglicht den paarweisen Betrieb von Grafikkarten und wurde von NVIDIA entwickelt. Dazu wird ein SLI-fähiges Mainboard benötigt (mit 2 PCIe x16 Anschlüssen). Für den SLI-Betrieb werden 2 Grafikkarten des gleichen Typs benötigt (z. B. 2x GF 6800 Ultra), wobei die Grafikkarten von unterschiedlichen Herstellern sein dürfen (z. B. eine von Club 3D und eine von Gainward). Der vorhandene Chip muss jedoch der gleiche sein. Auf dem SLI-Mainboard gibt es einen Terminator, der den x16 Anschluß terminiert, falls nur eine Grafikkarte alleine betrieben werden soll. Diese hat dann die volle Bandbreite des Anschlusses zur Verfügung. Für den SLI-Betrieb wird die Terminierung aufgehoben und die 2. Karte eingebaut. Beide Karten werden mit Hilfe eines Verbindungsstückes miteinander verbunden, der beim Mainboard mitgeliefert wird. Mittlerweile ist dieser Connector nicht mehr für alle Karten notwendig, da die Verbindung mit Hilfe von Treibern realisiert worden ist. Beide Grafikkarten haben jetzt nur noch jeweils eine x8 Verbindung zur Verfügung. Jedoch steht die doppelte Leistungsfähigkeit zur Verfügung. Der SLI-Modus gibt einen Leistungszuwachs von ca. 80 %! Es gibt verschiedene SLI-Modi, in denen die Grafikkarten betrieben werden können. Ein Modus nennt sich “Alternate Frame Rendering” (AFR). Hier teilen sich die Karten die Arbeit auf. Eine Karte rendert alle geraden, die andere alle ungeraden Bilder. Ein anderer Modus nennt sich “Split Frame Rendering” (SFR). Hier berechnet eine Karte den oberen Bereich des Bildes, die andere den unteren. In neueren Treibern ist das sogenannte “Load-Balancing” enthalten, welches eine optimale Auslastung der Grafikkarten grantiert.
Crossfire:
Crossfire ist das Pendant zu SLI vom Hersteller ATI. Es ermöglicht ebenfalls einen gleichzeitigen Betrieb von 2 Grafikkarten an 2 PCIe x16 Anschlüssen. Crossfire unterscheidet sich jedoch in einigen Bereichen von SLI. Zum einen werden die Karten nicht über einen Connector verbunden, sondern über ein spezielles Monitorkabel, dass von der “Slave” in die “Master”-Karte geht. Die Slave-Karte kann eine beliebige ATI-Karte sein, z. B. eine X850 Pro. Als Master-Karte muss eine spezielle Grafikkarte benutzt werden, die man an der Bezeichnung “Crossfire-Edition” erkennt. Die Karte muss zur Generation der Slave-Karte passen (bei einer X850 Pro muss es also eine zur x8xx-Reihe kompatible Karte sein). Diese Master-Karte kann auch NUR für den Crossfire- Betrieb benutzt werden und ist alleine NICHT lauffähig. Wie bei SLI gibt es auch bei Crossfire unterschiedliche Betriebsmodi. Das sogennante “Super Tiling” teilt das Bild schachbrettartig auf. Eine Karte berechnet die “weißen” Felder und die andere die “schwarzen” Felder. Dadurch wird die Berechnung der Bilder besser verteilt. Beim “Scissor” berechnet eine Karte die obere Hälfte, die andere die untere Hälfte des Bildes (wie SFR). Auch hier gibt es den AFR-Modus, bei dem gerade und ungerade Bilder auf die Karten verteilt werden. “Super-AA” ist ein neuer Qualitätsmodus ohne Geschwindigkeitseinbußen. Hier berechnen beide Grafikkarten den selben Frame mit verschiedenen FSAA (“Frame-Scene Anti-Aliasing”-Kantenglättung). Dadurch sind größere FSAA Faktoren möglich. Crossfire ist seit August 2005 erhältlich.
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